Schilddrüsentherapie

Medikamentöse Therapie

Hier erfahren Sie, welche Medikamente zur Korrektur der Schilddrüsenfunktion verwendet werden können...

Fehlfunktionen der Schilddrüse sind medikamentös relativ leicht ausgleichbar. Für die Überfunktion und für die Unterfunktion gibt es verschiedene sehr wirksame Medikamente, deren Wirksamkeit allerdings durch Blutuntersuchungen überwacht und gesteuert werden muss. Nebenwirkungen der Medikamente sind sehr selten und leicht beherrschbar. Die Dauer der Beeinflussung der Schilddrüsenfunktion richtig sich nach der Art der Störung und kann von wenigen Wochen bis zu Jahren dauern. Eine verbindliche Ausssage ist wegen der enormen Vielfalt der der Fehlfunktion zugrunde liegenden Erkrankungen als auch wegen der individuellen Ansprechbarkeit nicht möglich. Es bleibt die individuelle Therapie Ihres Arztes.

Liegt keine Fehlfunktion der Drüse vor, kann ebenfalls eine Behandlung der Schilddrüse sinnvoll sein, wobei zumeist Schilddrüsenhormone und/oder Jodid zur Prophylaxe einer weiteren Vergrößerung oder im Sinne eines Verkleinerungsversuches eingesetzt werden. Zumeist ist dann eine jahrelange Behandlung sinnvoll. Die Auswahl des sinnvollen Medikaments ist individuell ebenfalls unter Überwachung der Funktion ärztlicherseits vorzunehmen.

 

Operative Behandlung

Manchmal bleibt nur noch die Operation...

Wenn sich in der Schilddrüse ungünstige Verhältnisse entwickeln, die sich medikamentös nicht mehr beherrschen lassen oder gar krebsverdächtige Untersuchungsbefunde erhoben wurden, muss operiert werden. Die Erfordernis zur Operation wird in einem Gespräch unter Abwägung der Risiken ärztlicherseits erörtert. Die letzte Entscheidung hat der Patient, zu der ihm alle möglichen Entscheidungshilfen geboten werden und die alternativen Behandlungsverfahren zum Operationsrisiko abgewogen werden müssen.

Rechnen Sie mit wenigen Tagen (2-5 Tage) Krankenhausaufenthalt, am postoperativen Tag sind Sie schon wieder auf den Beinen.

Jede Operation birgt Risiken, über die Sie aufgeklärt werden müssen. Zum Glück sind die Stimmbandnervenlähmungen inzwischen zur Seltenheit geworden und eigenliich nur noch dort aufgetreten, wo besonders ungünstige Voraussetzungen (z.B. Krebserkrankung) zur Operation zwangen. Moderne Operationsstrategien und Überwachbarkeit des Stimmbandnerven während der Operatin haben diese gefürchtete Komplikation eigentlich bereits zur Rarität werden lassen.
Oftmals ist die Narbe nach der Operation für ca 6 Wochen noch sehr schön, dann kann sich aufgrund von individuellen Störfaktoren gelegentlich eine wulstige und juckende Narbe entwickeln. Ursache ist eine besondere Reaktionsfähigkeit der Haut, für die der Chirurg oder auch das Nahtmaterial nicht verantwortlich sind. Meistens haben die betroffenen Patienten bereits breitere Narben nach früheren Operationen oder Verletzungen.

 

Operation

Während der Operation geht alles Hand in Hand,

Am nächsten Tag heißts "raus aus dem Bett".

 

Radioiodtherapie

Bei einigen Patienten kann auch die Radiojodtherapie statt der Operation eingesetzt werden...

Die Radiojodtherapie ist seit etwa 40 Jahren als wirkungsvolle und nebenwirkungsarme Behandlungsmethode anerkannt. Mit ihr werden ganz gezielt überaktive Schilddrüsenanteile behandelt; normal funktionierende Anteile werden geschont. Zum Einsatz kommt dabei eine radioaktive Form des normalen Jods, das Sie als wichtigen Bestandteil der Nahrung kennen. Leider ist die Radiojodtherapie nur bei einer relativ kleinen Zahl der Patienten möglich. Hierüber entscheiden die vorermittelten Ergebnisse der Funktionsdignostik und der Szintigrafie

Das radioaktive Jod wird in Form einer kleinen Kapsel zu sich genommen und über die Blutbahn nur von den überaktiven Anteilen der Schilddrüse aufgenommen. Das nicht angelagerte Jod wird innerhalb von 24 Stunden beinahe vollständig über Blase und Darm ausgeschieden. Der in der Schilddrüse gespeicherte, wirksame Anteil verliert in den folgenden Tagen durch physikalischen Zerfall seine Radioaktivität. In rund 90% aller Fälle kann mit einer einzigen Therapie die Überfunktion der Schilddrüse geheilt werden; eine in wenigen Fällen erforderliche erneute Therapie ist problemlos möglich. Negative Folgen sind nicht zu befürchten. Ein weiterer Vorteil dieser eleganten Therapieform liegt darin, daß sie für den Patienten zu fast keinen Nebenwirkungen führt; nur in Ausnahmefällen kann es zu leichtem Druckgefühl im Halsbereich kommen.

Nur ein geringerer Anteil der Gesamtstrahlung (Gamma-Komponente) besitzt eine längere Reichweite und kann außerhalb des Körpers gemessen werden. Die in Deutschland gültigen strengen Strahlenschutzvorschriften machen jedoch gerade wegen dieses Strahlenanteils einen stationären Aufenthalt erforderlich.

Ihre Aufenthaltsdauer richtet sich nach der verwendeten Strahlenmenge, sie beträgt jedoch meist weniger als eine Woche.