Die Nuklearmedizin bietet mittels Szintigraphie (DaTSCAN) hervorragende Möglichkeiten der Parkinson-Diagnostik.
Für die Behandlung der Parkinson-Krankheit (Schüttellähmung) ist es entscheidend, das Leiden bereits in einem frühen Stadium zu diagnostizieren und sicherzustellen, dass es sich nicht um parkinsonähnliche Symptome handelt – die wiederum ganz anders behandelt werden müssten. Bildgebung aus der Nuklearmedizin setzt einen schwach radioaktiven Stoff ein, der an bestimmte Transportproteine bindet, die auch für den Botenstoff Dopamin, der bei Parkinson-Kranken nicht mehr in ausreichender Menge produziert wird, zuständig sind. Auch hier ermöglichen bekannte, typische Verteilungsmuster der Substanz im Gehirn die Differenzierung zwischen den unterschiedlichen Krankheiten.
Indikationen:
- Bestätigung bzw. Ausschluss eines neurodegenerativen Parkinson-Syndroms. Die nuklearmedizinische DATSCAN-SPECT ist ein wertvolles Instrument zur Differenzierung zwischen neurodegenerativen Parkinson-Syndromen (M. Parkinson, Multisystematrophie (MSA), Progressive supranukleäre Blickparese (PSP), Corticobasale Degeneration (CBD)) einerseits und Erkrankungen ohne präsynaptisches dopaminerges Defizit wie symptomatischen Parkinsonsyndromen (z.B. medikamenten-induzierten, „vaskulären“ oder psychogenen Parkinson-Syndromen), Tremorsyndromen oder Dopa-responsiver Dystonie andererseits.
- Differenzialdiagnostik der Lewy-Body-Demenz (LBD). Im Gegensatz zur Demenz vom Alzheimer-Typ findet sich bei der LBD eine Reduktion des striatalen Dopamintransporters. Auch dieser Verlust läst sich durch die Nuklearmedizin mittels Szintigraphie in SPECT-Technik darstellen.
- Frühzeitige Diagnosestellung. SPECT mit DaTSCAN eignet sich bereits zur Beurteilung eines präsynaptischen Defizits im Frühstadium eines M. Parkinson.
- Beurteilung des Ausmaßes der Neurodegeneration. Die DAT-Bindung steht in Beziehung zum klinischen Stadium und dem Schweregrad des M. Parkinson.
- Verlaufsbeobachtung. Bei Patienten mit einem idiopathischen und nicht-idiopathischen Parkinson-Syndrom kann der fortschreitende Verlust der spezifischen DAT Bindung im Verlauf durch die Verfahren der Nuklearmedizin verfolgt werden.