Neben der Erhebung der anamnestischen Angaben des Patienten, der körperlichen Untersuchung und der Ultraschalluntersuchung kommt dem Labor eine bedeutende Rolle bei der Untersuchung der Funktionsfähigkeit, der Entzündungsaktivität und der Erfassung von Krebserkrankungen des Organes zu.
Wir untersuchen Ihr Blut mit dem Analysesystem Immulite 2000, einem vollautomatischen präzisen Laborkomputer, der innerhalb weniger Stunden folgende schilddrüsengerichtete Parameter erstellen kann:
TSH, das Hormon, welches von der Hirnanhangdrüse gebildet wird und auf dem Blutweg zur Schilddrüse gelangt, um dort die Arbeitsgeschwindigkeit der Drüse zu steuern.
Freies T3 und Freies T4 sind die beiden Schilddrüsenhormone, somit die wirksamen Produkte Ihrer Schilddrüse. Diese beiden Hormone zirkulieren in wohl gesteuerter Menge im Blut und erreichen somit jede Körperzelle, um dort wiederum die Arbeitsgeschwindigkeit jeder einzelnen Körperzelle zu beeinflussen.
Einige Formen der Entzündungen der Schilddrüse werden durch Antikörper beeinflusst, die im Blut zirkulieren. Diese sind der Menge nach zu messen (Anti-TPO = Antikörper gegen Thyreoperoxidase und TAK = Antikörper gegen Thyreoglobulin und TRAK = Antikörper gegen den TSH-Rezeptor). Diese Antikörper können auch Einfluß auf die Größe und die Funktion der Schilddrüse nehmen, so daß eine innige Veflechtung der Funktion, der Größe und der Antikörperstaten besteht.

Mit unserem für die Untersuchung der Schilddrüse ausgerichtetem Ultraschallgerät mit einem sehr hochfrequenten Schallkopf kann schmerzfrei ein Bild der Schilddrüse erzeugt werden. Die Untersuchung wird im Liegen ausgeführt und liefert ein hochauflösendes Bild der Schilddrüse mit Darstellung der Form, Lage, Größe, des Volumens, der Knoten mit exakter Vermessung und der Durchblutung der Drüse mit Farbdoppler - somit alle modernen dem Ultraschall zugänglichen Verfahren.
Diese Untersuchung kann beliebig oft wiederholt werden. Oft gelingt es schon mit der Ultraschalluntersuchung alleine eine Entzündung der Drüse in Zusammenhang mit dem klinischen Befund zu diagnostizieren.
Das Schilddrüsenszintigramm gibt eine Information über die Nuklidspeicherung einzelner Schilddrüsenpartien und über die globale Funktionsleistung des Gesamtorganes. Stellen Sie sich eine große Fabrikhalle vor, in der viele Arbeiter am Werk sind. Wenn sie mit dem Flugzeug über die Fabrik hinwegfliegen und durch das Dach hindurchsehen könnten, würden Sie erkennen können, welche Arbeiter fleißig und welche eher gar nichts tun. Genaus so geht es mit dem Szintigramm. Sie können erkennen, in welchen Anteilen der Schilddrüse fleißig gearbeitet wird und wo zu wenig oder gar nicht gearbeitet wird. So können Sie die fleißigen, möglicherweise sogar überfunktionierenden Schilddrüsenknoten (sog. heiße Knoten) von den funktionsgeminderten (kalten) Knoten unterscheiden. Aber auch eine insgesamt überfunktionierende oder insgesamt weniger fleißig arbeitende Schilddrüse ist mit der Szintigrafie leicht zu erfassen.
Der Schilddrüsenszintigrafie kommt also neben der Ulterschalluntersuchung die größte Bedeutung bei der Erkennung der Morphologie, also der Struktureigenschaft des Organes zu und bietet darüber hinaus eine Landkarte der Funktionalität.