Die häufigste Todesursache beim Mann ist der Lungenkrebs. Am sogenannten Bronchialkarzinom erkranken jährlich in Deutschland etwa 37000 Menschen.
Bei der Beurteilung, inwieweit sich der Tumor bereits über die Lunge hinaus ausgebreitet hat, oder ob er gar bereits in den restlichen Körper gestreut hat, hat sich die PET einen wichtigen Stellenwert erarbeitet. Diese Informationen sind für die Wahl der geeigneten Therapie (Operation, Bestrahlung, Chemotherapie) wichtig. Kommt eine Operation in Frage, kann vor der Entfernung von Teilen der Lunge abgeschätzt werden, ob die restlichen Lungenabschnitte noch genug Leistung zum Atmen liefern können.
Metastasensuche in den Weichteilen und Knochen - PET Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) (einem Untersuchungsverfahren der Nuklearmedizin) eignet sich sowohl für die Erkennung des Bronchialkarzinoms, als auch v.a. zur Erkennung von Absiedlungen / Metastasen. Hierzu wird der "Zuckerstoffwechsel" des Körpers sichtbar gemacht, da man weiß, dass Tumorgewebe sehr viel mehr Zucker verbraucht, als das übrige gesunde Gewebe. Für die Untersuchung wird deshalb eine geringe Menge schwach radioaktiv markierter Traubenzucker in die Vene gespritzt. Die Substanz ist nicht spürbar, reichert sich aber rasch in Tumorgewebe an. Somit kann in der Regel sicher beurteilt werden, ob der Tumor über die Lunge hinaus gestreut hat, z.B. in Lymphknoten, in die übrigen Lungenabschnitte, die Nebennieren oder der Knochen, da die Krebszellen sich unabhängig von ihrer Lage im Körper in einer Ganzkörperuntersuchung vom übrigen Gewebe durch ihren Stoffwechsel verraten. Ein Nachweis von Tochtergeschwülsten durch die PET hat erheblichen Einfluss auf die Wahl der optimalen Behandlungsform. Die PET kann den Zuckerumsatz quantitativ erfassen, dadurch liefert sie auch frühzeitig Informationen über den Erfolg einer gewählten Therapiemassnahme, Monate bevor Größenänderungen des Tumorgewebes mit CT oder MRT (Radiologie) nachgewiesen werden können. So kann frühzeitig ermittelt werden, ob eine hoch dosierte Chemotherapie mit erheblichen Nebenwirkungen für die Patientin auch tatsächlich Erfolg zeigt, oder durch eine andere Therapie ersetzt werden sollte. Bereits nach wenigen Tagen (nach einem Chemotherapiezyklus) ist in der PET klar zu erkennen, ob der Zuckerstoffwechsel in den Krebszellen abnimmt. |
Knochenmetastasen - Skelettszintigraphie Die Skelettszintigraphie ist ein optimales und einfaches Verfahren zur Beurteilung des Knochenstoffwechsels im gesamten Skelett mittels einer einzigen Untersuchung bei nur geringer Strahlenexposition. Damit können frühzeitig Veränderungen des Knochenstoffwechsels (wie sie bei Tumorbefall des Skelettsystems auftreten) erfasst und lokalisiert werden. Mit speziellen Untersuchungsverfahren, wie z.B. Computertomographie, Kernspintomographie oder Positronen-Emissions-Tomographie, kann anschließend – falls erforderlich – eine weitere gezielte Abklärung der zugrunde liegenden Ursachen erfolgen. Insbesondere zur Abklärung einer möglichen Metastasierung von Tumorzellen gilt die Skelettszintigraphie als das Verfahren der ersten Wahl. Mit hoher Treffsicherheit kann hier eine beginnende Metastasierung erkannt und lokalisiert werden. Gleiches gilt auch für die Verlaufsbeurteilung eines bekannten Tumorleidens während oder nach einer Therapie. |
OP-Planung - Lungenperfusionsszintigraphie und Lungenventilationsszintigraphie Mit der Ventilations- und Perfusionsszintigraphie stehen der Nuklearmedizin ein Planungsverfahren zur Verfügung, wenn die operative Entfernung eines Lungenflügels geplant ist. Für die Abschätzung der Restfunktion nach dem Eingriff sollte bekannt sein, welchen Anteil an Durchblutung und Belüftung der betroffene Lungenflügel besitzt. Bei der Ventilations-/Inhalationsszintigraphhie kommen markierte Edelgase oder Aerosolpartikel zum Einsatz, die über eine Atemmaske eingeatmet werden. Für die Perfusionsszintigraphie werden radioaktiv markierte Bluteiweißpartikel in eine Vene injiziert. Es werden Aufnahmen der Lunge in verschiedenen Ansichten angefertigt, die Bilder in einem Computer gespeichert und dann ausgewertet. So erhält der Lungenchirurg für die Operationsplanung exakte Informationen zur regionalen Lungenfunktion. |
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