Sowohl bei der Magersucht als auch bei der Bulimie bestehen neben gestörtem Essverhalten eine Störung des Körperschemas und der Körperwahrnehmung.
Bei der Magersucht (Anorexie) kommt es zur Abmagerung aufgrund von Nahrungsverweigerung. Es besteht ein Quetelets-Index von 17,5 (Körpergewicht in kg : Körpergrösse in m²) oder weniger. Die Abmagerung geht mit vielen körperlichen und psychischen Problemen einher. Bei der Bulimie sind Heisshungerattacken, bei denen aussergewöhnlich grosse Mengen an Nahrung in kurzer Zeit konsumiert werden, typisch. Nach den Essattacken tritt häufig ein ausgeprägtes Schamgefühl auf, zudem wird oft Erbrechen selbst herbeigerufen. Der Bulimieerkrankte hat häufig ein normales Gewicht. Zu den Entstehungsfaktoren für Essstörungen zählen genetische Faktoren, soziokulturelle Aspekte (Schönheitsideal), problematische Familienstruktur, Lernprozesse, unbewusste Konflikte und belastende Lebensereignisse.
Zur Behandlung steht der Psychiatrie vor allem die Psychotherapie zur Verfügung, Medikamente spielen eine untergeordnete Rolle.