Radioiodtherapie

Bei einigen Patienten kann auch die Radiojodtherapie statt der Operation eingesetzt werden...

Die Nuklearmedizin bietet mit der Radiojodtherapie seit etwa 40 Jahren eine wirkungsvolle und als nebenwirkungsarm anerkannte Behandlungsmethode an. Mit ihr werden ganz gezielt überaktive Schilddrüsenanteile behandelt; normal funktionierende Anteile werden geschont. Zum Einsatz kommt dabei eine radioaktive Form des normalen Jods, das Sie als wichtigen Bestandteil der Nahrung kennen. Leider ist die Radiojodtherapie nur bei einer relativ kleinen Zahl der Patienten möglich. Hierüber entscheiden die vorermittelten Ergebnisse der Funktionsdignostik und der Szintigrafie

Das radioaktive Jod wird in Form einer kleinen Kapsel zu sich genommen und über die Blutbahn nur von den überaktiven Anteilen der Schilddrüse aufgenommen. Das nicht angelagerte Jod wird innerhalb von 24 Stunden beinahe vollständig über Blase und Darm ausgeschieden. Der in der Schilddrüse gespeicherte, wirksame Anteil verliert in den folgenden Tagen durch physikalischen Zerfall seine Radioaktivität. In rund 90% aller Fälle kann mit einer einzigen Therapie die Überfunktion der Schilddrüse geheilt werden; eine in wenigen Fällen erforderliche erneute Therapie ist problemlos möglich. Negative Folgen sind nicht zu befürchten. Ein weiterer Vorteil dieser eleganten Therapieform liegt darin, daß sie für den Patienten zu fast keinen Nebenwirkungen führt; nur in Ausnahmefällen kann es zu leichtem Druckgefühl im Halsbereich kommen.

Nur ein geringerer Anteil der Gesamtstrahlung (Gamma-Komponente) besitzt eine längere Reichweite und kann außerhalb des Körpers gemessen werden. Die in Deutschland gültigen strengen Strahlenschutzvorschriften machen jedoch gerade wegen dieses Strahlenanteils einen stationären Aufenthalt in einer Klinik für Nuklearmedizin erforderlich.

Ihre Aufenthaltsdauer richtet sich nach der verwendeten Strahlenmenge, sie beträgt jedoch meist weniger als eine Woche.